Hat CBD Wirkung auf den Menschen?
Die Anwendungsgebiete von CBD (Cannabidiol) sind äußerst breit gefächert. Deshalb ist die CBD Wirkung für die Forschung hochinteressant. Gleichzeitig ist die CBD-Öl Wirkung und Anwendung als Nahrungsergänzungsmittel im Vereinigten Königreich und in den USA ein beliebtes Thema. CBD-Öle und andere CBD-Produkte überfluten dort die regionalen Märkte. Hier in Deutschland ist CBD-Öl jedoch ein Kosmetikum. Viel wichtiger als die Einstufung und Zulassung ist aber, wie es um die CBD Wirkung steht.
Wie ist die Wirkung von CBD (Cannabidiol) im Körper? Wie schnell wirkt CBD und wie lange hält die Wirkung an? Bei welchen Beschwerden/Krankheiten ist eine Anwendung möglich? Wie sieht die aktuelle Studienlage aus? Diesen Fragen widmen wir uns in diesem Artikel.
Kurzer Rückblick in die Geschichte
Mitte der 1960er Jahre identifizierten die aus Israel stammenden Forscher Raphael Mechoulam und Yehiel Gaoni einen Wirkstoff aus der Hanf-Pflanze, und zwar das Tetrahydrocannabinol (THC). Rund 20 Jahre später fanden sie dann im menschlichen Nervensystem die Cannabinoidrezeptoren, an denen das THC „andockt“.
Interessant ist zudem, dass Mechoulam und sein Forschungsteam erst danach entdeckten, dass unser Körper selbst auch Cannabinoide (Endocannabinoide) bilden kann. Dem ersten identifizierten Endocannabinoid gaben sie den Namen Anandamid, angelehnt an das Wort „Ananda“ aus dem Sanskrit. Übersetzt bedeutet es „Glückseligkeit“. Anandamid macht uns genauso glücklich wie das „Glückshormon“ Serotonin, das unser Körper ebenfalls bildet.
Nachdem die Forscher diese Entdeckungen machten, war es für sie nur logisch, dass es ein Endocannabinoid-System im menschlichen Körper gibt.
Bevor wir uns weiter mit dem Endocannabinoidsystem und der CBD Wirkung beschäftigen, wollen wir erst einmal die Frage beantworten, was Cannabidiol (CBD) eigentlich ist.
Was ist Cannabidiol (CBD)?
Cannabidiol (CBD) ist ein Cannabinoid aus der Hanfpflanze. Cannabinoide sind wiederum natürlich vorkommende chemische Verbindungen. Die Hanfpflanze produziert sie vor allem in ihren harzigen weiblichen Blüten. Im Übrigen bildet die Hanfpflanze mehr als 100 Cannabinoide. Bisher sind aber nur wenige bekannt.
Von einem Cannabinoid haben Sie sicherlich schon mal gehört: Tetrahydrocannabinol – kurz THC. Dieses löst eine psychoaktive Wirkung aus. Von der chemischen Struktur ist CBD dem THC ähnlich, es wirkt jedoch nicht berauschend. .
Was sind Cannabinoidsäuren?
Gehen wir jetzt noch etwas tiefer in die Materie: Alle Cannabinoide liegen in der Hanfpflanze als Säuren (Acid - aus dem Englischen übersetzt “Säure”) vor. In den Blüten der Hanfpflanze findet sich also zunächst Cannabidiolsäure (CBDA). Wir könnten auch sagen, dass CBDA die „rohe“ oder „inaktive“ Form von CBD ist.
Zur CBDA-Wirkung ist die Studienlage sehr dünn. Das liegt vor allem daran, dass sich die Forscher*innen mehr auf das „aktive“ CBD konzentrieren, da dieses weitaus bessere therapeutische Eigenschaften besitzt.
Aber wie wandelt sich jetzt CBDA in CBD um? Indem die chemische Struktur verändert wird. Das ist möglich mit der sogenannten Decarboxylierung. Durch das Erhitzen des Pflanzenmaterials spaltet sich ein Kohlenstoffdioxid-Molekül ab und aus CBDA wird CBD
Wie wirkt CBD?
Um die CBD Wirkung im Körper zu verstehen, orientieren wir uns am Endocannabinoid-System (oder auch körpereigenes Cannabinoidsystem). Dieses ist Teil unseres Nervensystems und an zahlreichen Prozessen wie unserer Stimmung, dem Appetit, dem Schmerzempfinden, den Schlafgewohnheiten, dem Knochenstoffwechsel sowie Entzündungsvorgängen beteiligt.
Für die „Steuerung dieser Prozesse“, bzw. Aktivierung des Endocannabinoid-Systems, sind unter anderem die Cannabinoid-Rezeptoren zuständig. Diese sind in unterschiedlichen Regionen im Körper zu finden. Wiederum müssen die Cannabinoid-Rezeptoren, damit sie mit ihrer Arbeit beginnen können, Signale erhalten. Das übernimmt dann das Cannabidiol (CBD), wenn es in den Körper gelangt, und entsprechende Effekte auslöst.
Wie schnell und wie lange wirkt CBD?
Im Vereinigten Königreich sowie in den USA ist CBD-Öl als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. Hier ist es üblich, dass die Einnahme des CBD-Öls sublingual erfolgt (aus dem Lateinischen „sub“ für „unter“ und „lingua“ für „Zunge“). Mithilfe einer Pipette geben Anwender*innen die Tropfen des CBD-Öls unter die Zunge.
Da sich im Mund viele Blutgefäße befinden, gelangt das CBD relativ schnell in den Blutkreislauf. Anwender*innen berichten, dass die Wirkung nach etwa 15 bis 60 Minuten eintritt. Die CBD Wirkungsdauer kann laut Erfahrungsberichten sechs bis acht Stunden betragen.
Gegen was hilft CBD?
Für die Wirkung von CBD interessieren sich seit einigen Jahren immer mehr Forscher*innen. Zwar fehlen bei vielen Beschwerdebildern, bei denen CBD eine Wirkung haben könnte, noch groß angelegte klinische Studien am Menschen. Einige der bisherigen Ergebnisse sind aber äußerst vielversprechend.
CBD bei Schlafstörungen/Schlaflosigkeit
Aus zahlreichen Erfahrungsberichten ist bekannt, dass die Anwendung von CBD schlaffördernd sein kann. Die Studienlage zur CBD Wirkung bei Schlafstörungen ist derzeit hingegen noch unklar. So kann sich die Schlafqualität verbessern, im Laufe der Zeit aber schwanken. Zudem scheint die Wirkung auch von der jeweiligen CBD-Menge abzuhängen. Hierzu fehlen jedoch derzeit noch aussagekräftige Studien.
CBD gegen Ängste/Unruhe
CBD scheint laut der Wissenschaft beträchtliches Potenzial zu besitzen, um Angstzustände, Panikattacken und Unruhezustände zu lindern. Von diesem angstlösenden Potenzial berichten auch zahlreiche Anwender*innen. Bisher gibt es nur wenige klinische Studien am Menschen und auch die langfristige Anwendung von CBD ist noch nicht ausreichend untersucht.
CBD gegen Schmerzen
CBD besitzt keine schmerzlindernde Wirkung wie Schmerzmedikamente. Jedoch kann die Anwendung von CBD die Schmerzwahrnehmung verändern, sodass die Schmerzen als weniger belastend empfunden werden.
CBD gegen depressive Symptome
Die antidepressive Wirkung von CBD war bereits Gegenstand von einigen Tierstudien. Auch vorläufige klinische Studien am Menschen zeigen vielversprechende Ergebnisse. Es ist aber (noch) zu früh, um mit Sicherheit sagen zu können, dass die Cannabidiol-Wirkung mit der von Antidepressiva vergleichbar ist.
Hinweis: Die Depression ist eine ernst zu nehmende psychische Krankheit. Sollten Sie hierunter leiden und Antidepressiva einnehmen, setzen Sie diese bitte nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab.
CBD bei Entzündungen/entzündlichen Krankheiten
CBD könnte als Antioxidans die Zellen in unserem Körper vor oxidativem Stress schützen und eine entzündungshemmende Wirkung entfalten. Denkbar ist, dass CBD auch bei entzündlichen Erkrankungen (z. B. Arthritis, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen) zur Anwendung kommen könnte.
CBD gegen Epilepsie
CBD besitzt eine antiepileptische Wirkung. Als medizinisches Arzneimittel wird CBD bei Kindern eingesetzt, die unter schweren Epilepsie-Formen, wie zum Beispiel dem Dravet-Syndrom und dem Lennox-Gastaut-Syndrom leiden.
Hinweis: Beachten Sie bitte, dass CBD in diesem Fall ein medizinisches Medikament und kein frei käufliches CBD-Produkt ist. Sollten Sie an Epilepsie leiden, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Setzen Sie auf keinen Fall ohne Rücksprache Ihre Antiepileptika ab.
CBD bei Morbus Parkinson
Die Parkinson-Krankheit löst unter anderem Dyskinesien (Störungen des Bewegungsablaufes) wie den Ruhetremor aus. Studien zufolge könnte CBD das Zittern und die Bewegungsstörungen lindern.
Fazit: Vielfältige CBD Wirkung kann Vorteile haben!
Aufgrund der vielfältigen Wirkungsweisen wäre es falsch zu behaupten, dass CBD ein Wundermittel oder Allheilmittel ist. Mit Sicherheit kann aber gesagt werden, dass die Substanz CBD großes Potenzial besitzt, um positive Effekte bei verschiedenen Symptomen/Krankheiten auszulösen.
Bisher ist die Wirksamkeit von der Wissenschaft noch nicht vollständig belegt. Aber schon jetzt liefern Studien wertvolle Hinweise darauf, dass CBD angstlösend, beruhigend, entzündungshemmend, antiepileptisch und schlaffördernd wirken könnte. Durch die CBD Wirkung kann sich das allgemeine Wohlbefinden unter Umständen erhöhen. Das ist zum Beispiel von Vorteil, wenn wir unter Schmerzen leiden.
Wenn wir uns die vielen positiven Erfahrungsberichte ansehen, die Anwender*innen mit CBD gemacht haben, dann hoffen wir natürlich, dass die Forschung weiter vorangetrieben wird. Vielleicht ist es dann zukünftig möglich, wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit zu erhalten.
Dieser Artikel dient der Aufklärung und ersetzt keine ärztliche Diagnose und Behandlung. Die hierin enthaltenen Informationen sollen nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung auffordern. Wenden Sie sich bitte bei gesundheitlichen Problemen an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
FAQ
Ist CBD wirksam?
Viele Anwender*innen von Cannabidiol (CBD) berichten von positiven Erfahrungen. Immer mehr Forscher*innen setzen den Fokus auf die Effekte und die Wirksamkeit von CBD. Die Ergebnisse sind vielversprechend.
Wie lange muss man CBD einnehmen, bis es wirkt?
Zahlreiche Anwender*innen geben an, dass sie bereits bei der ersten Anwendung von CBD nach ca. 15 bis 90 Minuten einen Effekt wahrnehmen.
Ist CBD gefährlich?
Nein, Cannabidiol (CBD) ist nicht gefährlich. Wie jede andere Substanz, die wir unserem Körper zufügen, können jedoch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten.
Welche Nebenwirkungen hat CBD?
Nach der Anwendung von CBD können seltene Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Benommenheit, Müdigkeit, niedriger Blutdruck und Appetitlosigkeit auftreten.