Hat CBD Nebenwirkungen?
In vielen Ländern wie in den USA oder im Vereinigten Königreich sind CBD-Produkte für die orale Einnahme zugelassen. Doch alles, was wir dem Körper zuführen, kann Nebenwirkungen auslösen. Das gilt sowohl für pharmakologische Substanzen (Medikamente) und Nahrungsergänzungsmittel als auch für Substanzen mit pflanzlichem Ursprung. Deshalb stellen sich Anwender*innen berechtigterweise die Frage, ob CBD Nebenwirkungen verursacht.
Was ist Cannabidiol (CBD)?
Die weiblichen Blüten der Hanfpflanze enthalten verschiedene Substanzen (bzw. chemische Verbindungen). Hierzu gehören die Cannabinoide. Tetrahydrocannabinol (THC) ist hier wohl der bekannteste Vertreter. Denn dieses besitzt eine psychoaktive Wirkung.
Cannabidiol (CBD) ist ebenfalls ein Cannabinoid und ähnelt der chemischen Struktur von THC. Allerdings verursacht es keine psychoaktiven oder berauschenden Wirkungen.
Gelangt CBD in den Körper, bindet es an die Cannabinoid-Rezeptoren im Endocannabinoid-System, das Teil unseres Nervensystems ist. Die Cannabinoid-Rezeptoren steuern verschiedene Zell- und Organfunktionen, sodass deren „Aktivierung“ erwünschte und unerwünschte Wirkungen auslösen kann.
Mehr zu CBD erfahren Sie in diesem Artikel.
CBD und CBD-Öl Nebenwirkungen: Was ist der Unterschied?
Wenn wir von CBD Nebenwirkungen sprechen, ist damit medizinisches Cannabidiol (CBD) gemeint, das in Deutschland verschreibungspflichtig ist. Es handelt sich hierbei um ein standardisiertes Mittel in gleichbleibender Qualität.
CBD-Öl ist ein Produkt, bei dem das CBD aus den weiblichen Blüten der Hanfpflanze gewonnen wird. Das CBD-Extrakt wird dann in einem Trägeröl (zum Beispiel Hanföl) gelöst. CBD-Öl ist demnach kein standardisiertes Mittel und auch kein Arzneimittel.
Je nach Hersteller können die Produkte zudem eine unterschiedliche Qualität und Zusammensetzung aufweisen. Deshalb ist eine CBD Nebenwirkung auch nicht eins zu eins auf CBD-Öle übertragbar.
Nebenwirkungen von CBD-Öl
Da CBD-Öl kein standardisiertes Produkt ist, fehlen bisher Studien zum Nebenwirkungs- und Sicherheitsprofil. Einige Anwendern*innen haben über ihre Erfahrungen berichtet, woraus bekannt ist, dass CBD folgende Nebenwirkungen verursachen kann:
- Müdigkeit und Schlafstörungen
- Mundtrockenheit
- Appetitverlust
- Magen-Darm-Probleme (z. B. Durchfall oder Bauchschmerzen)
- Kopfschmerzen
- niedriger Blutdruck
Zu beachten ist darüber hinaus, dass jeder Mensch eine individuelle Reaktion auf CBD zeigen kann. Generell sind die CBD Nebenwirkungen jedoch selten und mild.
Dennoch sollte vor der Anwendung ein Arzt oder eine Ärztin um Rat gefragt werden. Das gilt vor allem für Schwangere und Menschen, die an einem Glaukom erkrankt sind.
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Denn zwischen CBD und anderen Wirkstoffen aus Medikamenten sowie Nahrungsergänzungsmitteln können Wechselwirkungen auftreten.
Informieren Sie sich bitte hier über CBD und Wechselwirkungen.
Was sagen Studien zu den CBD Nebenwirkungen?
Die Nebenwirkungen von Cannabidiol (CBD) bei Menschen sind noch nicht gänzlich erforscht. Eine Analyse von verschiedenen Studien kommt jedoch zu dem Schluss, dass CBD sicher sein könnte.
In der Mehrzahl der Studien aus dieser Analyse ist die Wirkung von medizinischem CBD gegen Epilepsie, unter anderem die Wirkung von CBD auf das Dravet-Syndrom und das Lennox-Gastaut-Syndrom, untersucht worden. Häufig berichtete Cannabidiol Nebenwirkungen waren hier Müdigkeit, Durchfall, Appetit- und Gewichtsveränderungen.
Darüber hinaus zeigte eine Studie an neun Teilnehmer*innen, dass die Gabe von 600 mg Cannabidiol den Blutdruck in Stresssituationen senkte. Die Forscher*innen nehmen an, dass CBD das Herz-Kreislauf-System beeinflussen kann. Wissenschaftliche Belege für einen blutdrucksenkenden Effekt existieren bislang nicht.
CBD in der Schwangerschaft
Die Einnahme von CBD in der Schwangerschaft ist nicht zu empfehlen. Denn in Zellexperimenten zeigte sich, dass CBD die Funktion verschiedener Proteine beeinflussen kann. Diese spielen bei der normalen Funktion der Plazenta eine wichtige Rolle.
Forscher*innen nehmen an, dass CBD möglicherweise die Plazentaschutzfunktion reduzieren könnte. Deshalb sollten Schwangere kein unnötiges Risiko eingehen und auf die Einnahme von CBD verzichten.
CBD kann den Augeninnendruck erhöhen
Eine Studie an Mäusen liefert wichtige Hinweise dafür, dass das Cannabinoid den Augeninnendruck erhöhen kann. Bei den Mäusen war nach der Einnahme von CBD ein Anstieg des Augeninnendrucks um 18 Prozent für mindestens vier Stunden beobachtbar.
Aus diesem Grund sollten Menschen, die unter einem erhöhten Augeninnendruck (Glaukom) leiden, kein CBD anwenden.
Welchen Einfluss hat CBD auf den Appetit?
Die Frage, ob CBD den Appetit hemmen kann, war bisher kein Hauptuntersuchungsgrund für Forscher*innen. In verschiedenen Studien haben die Teilnehmer*innen jedoch über einen verminderten Appetit als Nebenwirkung berichtet.
Interessant ist, dass Forscher*innen es für möglich halten, dass das Endocannabinoid-System bei Tieren und Menschen an der Kontrolle der Nahrungsaufnahme beteiligt sein könnte. Das würde erklären, warum es durch CBD zu einer Appetitlosigkeit kommen kann. Die genauen Wirkmechanismen sind bislang aber nicht geklärt.
Hat CBD eine negative Wirkung auf die Leber?
Im Rahmen einer Studie untersuchten die Forscher*innen an Mäusen, ob CBD als medizinische Reinsubstanz die Leber schädigen kann. Genauer gesagt kam in dieser Studie das CBD-Medikament Epidiolex zum Einsatz. Den Tieren wurden über zehn Tage lang hohe Dosen verabreicht (bis zu 2460 mg/kg). Bei dieser Überdosis zeigte sich tatsächlich eine Hepatotoxizität.
Zur Erklärung: Hepatotoxizität bezeichnet die Eigenschaft von chemischen Substanzen, die für die Leberzellen giftig sind. Diese Lebertoxine können Leberschäden wie Schwellungen oder schlimmstenfalls eine Lebernekrose (Absterben von Leberzellen) verursachen.
Ob sich das Studienergebnis vom Mausmodell auf Menschen übertragen lässt, ist noch nicht erforscht. Deshalb führen die Forscher*innen auch aus, dass weitere Studien durchgeführt werden müssen, um den möglichen Zusammenhang zwischen CBD und Leberschäden wissenschaftlich belegen zu können.
Hinweis: Menschen mit einem Leberschaden oder einer Leberkrankheit sollten vor der Einnahme von CBD dennoch Rücksprache mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin halten.
Was sagt die WHO zu Cannabidiol?
Der Sachverständigenausschuss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kam in seinem Bericht aus 2017/2018 zu dem Schluss, dass Cannabidiol (CBD) als Reinsubstanz sowohl gut verträglich sei als auch ein gutes Sicherheitsprofil besitzt.
Weiter heißt es in dem Bericht, dass es bei der Einnahme von CBD zu keinen Problemen im Zusammenhang mit der öffentlichen Gesundheit kam.
Hat CBD langfristige Nebenwirkungen?
Die zuvor beschriebenen Nebenwirkungen von CBD können kurzzeitig auftreten und lassen meist nach wenigen Stunden nach. Zudem sind die Nebenwirkungen in der Regel sehr schwach und nur dann ausgeprägt, wenn die Einnahme einer hohen Dosis erfolgte.
In Bezug auf die langfristigen Nebenwirkungen dürfte es einen Unterschied zwischen medizinischem CBD, das häufig in hohen Dosen verabreicht wird, und CBD-Produkten, die auf dem Markt frei käuflich sind, geben. Schließlich weisen CBD-Produkte eine deutlich geringere Menge Cannabidiol auf als Medikamente mit CBD.
Zu den langfristigen CBD Nebenwirkungen gibt es aus der Forschung allerdings noch keine genauen Erkenntnisse.
Zu diesem Thema ist eine Studie interessant, in der die Forscher*innen die langfristige Sicherheit und Verträglichkeit von einem Arzneimittel mit den Wirkstoffen CBD und THC untersucht haben. An der Studie nahmen Patienten*innen teil, die unter chronischen Schmerzen bei fortgeschrittener Krebserkrankung litten.
Die Einnahme des CBD und THC erfolgte in Form von einem Spray, wobei die Patienten*innen die Dosierung selbst bis zur Linderung der Beschwerden oder der Maximaldosis vornahmen.
Es ergaben sich keine Hinweise auf starke Nebenwirkungen von CBD und THC bei der Langzeitanwendung. Medikamente mit Cannabinoiden wie CBD und THC könnten demnach auch bei der langfristigen Einnahme sicher sein.
Fazit: Hat CBD Nebenwirkungen?
CBD kann Nebenwirkungen auslösen. Denn jede Substanz, die in den Körper gelangt, kann eine gewünschte Wirkung und eine unerwünschte Wirkung auslösen. Das Cannabinoid aus der Hanfpflanze Cannabidiol (CBD) bildet hier keine Ausnahme.
Zu unterscheiden ist zwischen CBD als Reinsubstanz und Produkten, die CBD enthalten, wie zum Beispiel CBD-Öl. In den Ländern, in denen Produkte wie CBD-Öl für die orale Einnahme zugelassen sind, wissen wir von den Anwendern*innen, dass in seltenen Fällen milde Nebenwirkungen beobachtet wurden.
Von Hanföl mit CBD ist eine häufige Nebenwirkung die Mundtrockenheit. Zudem können Müdigkeit, Schlafstörungen, Appetitverlust, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme und niedriger Blutdruck auftreten. Diese Nebenwirkungen wurde vor allem in Studien beobachtet, in denen Teilnehmer*innen hohe Dosen medizinisches CBD einnahmen.
CBD ist ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Forschung. Die möglichen Nebenwirkungen, vor allem in Bezug auf die langfristige Verwendung, sind jedoch noch nicht gänzlich erforscht. Hier sind noch viele Fragen offen. Viele Studien liefern aber wichtige Hinweise, sodass anzunehmen ist, dass CBD nur selten Nebenwirkungen verursacht.
Neben den möglichen Nebenwirkungen von CBD ist auf das Risiko zu achten, dass zwischen CBD und einem Wirkstoff aus einem Medikament eine Wechselwirkung entstehen kann. Aus diesem Grund sollte vorab stets der Rat eines Arztes oder einer Ärztin eingeholt werden.
Wichtige Hinweise
Dieser Artikel dient der Aufklärung und ersetzt keine ärztliche Diagnose und Behandlung. Die hierin enthaltenen Informationen sollen nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung auffordern. Wenden Sie sich bitte bei gesundheitlichen Problemen an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.
Zwischen CBD und Medikamenten sowie CBD und Nahrungsergänzungsmitteln können Wechselwirkungen auftreten. Vermeiden Sie bitte jegliches Risiko, wenn Sie Medikamente einnehmen. Sprechen Sie vor der Anwendung von CBD mit einem Arzt oder einer Ärztin.
FAQ
Welche Nebenwirkungen hat CBD?
Cannabidiol (CBD), ein Cannabinoid aus der Hanfpflanze, kann seltene Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitverlust, Magen-Darm-Probleme sowie einen niedrigen Blutdruck auslösen.
Wann darf man CBD nicht nehmen?
Schwangere sollten auf die Einnahme von CBD verzichten. Ebenso Menschen mit einem Glaukom, da CBD unter Verdacht steht, den Augeninnendruck zu erhöhen. Grundsätzlich gilt, dass vorab Rücksprache mit einem Arzt oder einer Ärztin gehalten werden sollte.
Kann man von CBD sterben?
Bislang existiert kein einziger bestätigter Todesfall durch die Einnahme von CBD. Zu den Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.
Kann man CBD-Öl bedenkenlos einnehmen?
Grundsätzlich sollte keine Substanz bedenkenlos eingenommen werden. Auch wenn CBD einen pflanzlichen Ursprung hat, können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen auftreten.